Seit ich mich dazu entschieden habe, als Sex Coach zu arbeiten, kommen alte Themen wieder hoch. Mein Vater, der mich immer für eine Schlampe hielt, weil Sex für mich nicht an eine Person gebunden war, oder mein Umfeld, dass nie verstanden hatte, warum ich Kinder wollte und konservativ verheiratet war.
Natürlich ist es auch schwierig zu verstehen, wie eine halbnackte Gogo-Tänzerin und Aerobic-Tussi, die in ihrer Freizeit auf frivole Partys geht, gleichzeitig bodenständig und liebevoll sein kann. Es passt nicht in unsere Gesellschaft, in der Monetarisierung und Sexualisierung eng miteinander verknüpft sind, dass eine Frau sich einfach gerne zeigt und ihre Lust auslebt…und dann auch noch ein intaktes Familienleben hat.
Ich habe mich also früh mit dem Begriff „Slut-Shaming“ auseinandergesetzt und mich nicht wirklich davon beirren lassen. Aber es hat doch bis heute gebraucht, dass ich völlig schamfrei sagen kann: „Ich finde Sex geil und ich möchte genau das in die Welt tragen.“
Ich glaube, dass es genau diese Doppelmoral ist, die uns dazu bringt, unsere Sexualität und unsere geheimsten Fantasien zu verstecken. Alle wollen Sex, aber es ist immer noch zu unanständig, dass offen zuzugeben.
Wenn eine Frau sich und ihren Körper selbstbestimmt zeigen will, dann ist es Female Empowerment und kein Porno. Genau dabei möchte ich andere Frauen auf ihrem Weg unterstützen und ihnen zeigen, dass es keinerlei Scham bedarf. Ich und mein Körper sind frei. Ja, und mein Sex auch.
Susanne sagte in der Ausbildung zu mir:“ Vanessa, deine Fotos sind so besonders, wäre Only Fans nichts für dich?“
Und natürlich hatte ich mich das auch schon gefragt. Meine Insta-Fans fragen mich öfter, ob es meine Fotos auch unzensiert irgendwo zu sehen gibt. Auf Insta muss man ja die Brustwarzen zensieren und aufpassen, dass nicht aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen das Konto gesperrt wird.
Ich bin noch dabei, herauszufinden, wohin ich gehen will und wie ich mein Business ausbauen will. Nur Körper und Aussehen ist mir auf jeden Fall zu wenig. Ich möchte viel mehr bewirken. Aber vielleicht gibt es ja eine Kombination aus Fotos, Text und Sex-Coaching, die sich vermarkten lässt.
Ich lasse mir auf jeden Fall nicht vorschreiben, wie mein Intimleben und dessen Veröffentlichung auszusehen hat. Ach doch…natürlich hat mein Partner da ein Wörtchen mitzureden.
Vanessa
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